Schnuppertage an der Fachhochschule

Vom 22. – 24. 01. 2002 bekamen wir, die Oberstufe der Höheren Handelsschule, sowie drei Schülerinnen der Euro-Business-Class die günstige Gelegenheit, einen umfassenden Einblick in das Studentenleben der Fachhochschule Bocholt zu gewinnen.

Prof. Dr. Thomas Siebe, der Dekan im Fachbereich Wirtschaft, begrüßte uns herzlich und erklärte uns, welche Voraussetzungen für ein Studium erforderlich sind und erläuterte die verschiedenen Fachbereiche und differenzierte Studiengänge. Er zeigte, wie der Stundenplan für das Wirtschaftsstudium im allgemeinen aussieht. Wir waren die erste Schulklasse, die über mehrere Tage den gesamten Studentenalltag miterleben durfte.

1. Analysis-Vorlesung:
Zu Beginn besuchten wir unsere erste Vorlesung bei der Mathematikprofessorin Dr. Karin Christof zum Thema Elastizitäten bei kaufmännischen Funktionen. Da wir den Stoff dieser Vorlesung bereits im Unterricht behandelt hatten, konnten wir der Vorlesung trotz des mathematischen Anspruches gut folgen. Dagegen bereiteten die uns noch unbekannten Funktionen mit zwei Variablen einige Probleme, besonders beim Begriff der Steigung.

Pool/Laborführung:
Danach führte uns eine Mitarbeiterin der Fachhochschule mit einem Studenten zum PC-Pool und anschließend in die Labore. Dort wurden uns Einzelheiten zu einem aktuellen Forschungsauftrag (Kundenbefragung im Call–Center) erläutert. Dieser wird mit Hilfe einer neuen Methode zur Marketingforschung ausgeführt. Die statistische Auswertung der Befragungsergebnisse übernimmt ein Computerprogramm.


VWL-Vorlesung:
Am zweiten Tag folgten wir bei Prof. Dr. Siebe einer "Einführung in die VWL". Die Erläuterungen zu den Begriffen Wirtschaftsordnungen und – systeme waren auch für uns verständlich. Der freien (sozialen) Marktwirtschaft stellte der Dekan das reine Zentralverwaltungssystem mit Merkmalen und Beispielen deutlich gegenüber.

2. Analysis – Vorlesung
Wegen einer kurzfristigen Programmänderung fand die BWL-Vorlesung leider nicht statt. Die Gruppe verteilte sich je nach Wunsch auf verschiedene Hörsäle. Die meisten wählten wieder eine Vorlesung bei Frau Prof. Dr. Christof, die über Effektivverzinsung referierte. Obwohl uns gewisse Vorkenntnisse fehlten, konnten wir dem Vortrag auch wegen der erläuternden Übungen doch angemessen folgen.

Tutorium:
Anschließend besuchten wir ein Mathematik-Tutorium, welches einen starken Gegensatz zu den herkömmlichen Vorlesungen bildete. Dort wurden spezielle Aufgaben von einer studentischen Hilfskraft, teilweise aber auch von Studenten, vorgerechnet und erklärt. Das Tutorium war für uns sehr interessant, da wir die Inhalte gut nachvollziehen konnten. Die hohe Besucherzahl lässt darauf schließen, dass die Schüler diese Möglichkeit zur Prüfungsvorbereitung gerne wahrnehmen.

Vorlesung Rechnungswesen:
Am Donnerstag waren wir Gast in der Vorlesung über die Kostenrechnung. Eine Studentin rechnete Aufgaben an einem Overhead-Projektor vor. Zur Vorbereitung auf die anstehende Klausur wurde der Betriebsabrechnungsbogen, das dazugehörige Kostenträgerblatt, die Gesamtkalkulation und die Stückkalkulation durchgesprochen. Da wir diese Themen bereits in BWL durchgenommen hatten, bereitete uns dieser Lerninhalt keine Probleme.


Wir bedanken uns bei allen Beteiligten, besonders dem Dekan Herrn Prof. Dr. Siebe für die Planung, die herzliche Aufnahme, die freundliche Betreuung, die Durchführung, das gestiftete Essen in der Mensa und das kritische Abschlussgespräch.

Drei Tage einen "ganz normalen Studienalltag" an einer Fachhochschule mit all ihren Möglichkeiten zu erleben, war eine Bereicherung und eine Entscheidungshilfe, die wir gerne annahmen. Die recht neue Fachhochschule beeindruckte auch mit ihrem günstigen Professoren–Studenten–Verhältnis und der gut bestückten Bibliothek.

Einige von uns werden sich nach der verkürzten Lehre und dem Wehr- bzw. Ersatzdienst sicher an diese wertvollen Eindrücke erinnern und dem intensiven Schnuppern folgt dann wohl ein Studium.

Wir sind der Meinung, dass sich das Schnupperstudium an der Fachhochschule Bocholt als fester Programmpunkt etablieren sollte.

Zurück