Was die Küche eines Automobilherstellers zu leisten vermag...

Unter diesem Motto starteten wir unsere Expedition zu den Fordwerken.
Mit 25 Schülern der Berufsschulklasse IO2 und unserem Klassenlehrer Herrn Henze machten wir uns auf den Weg nach Köln.
Seit geraumer Zeit waren wir gespannt, was uns in den Fordwerken erwarten würde.
Unsere Geduld wurde zuerst durch eine lange Zugfahrt und ein verwirrendes Straßennetz in Köln auf die Probe gestellt.
Doch wir sind uns alle einig dass sich diese Strapazen gelohnt haben.
Bei den Fordwerken angekommen wurden wir freundlich empfangen. In einem kleinen Zug, der uns später auch durch die Fordwerke fuhr, wurden wir zunächst zu einem Showrom gebracht. Hier wurde uns die Fordgeschichte, durch einen kleinen Videofilm, näher gebracht. Wir erfuhren viele interessante Dinge über die ersten Gehversuche von Ford, bis hin zu einem Multimillionen Eurokonzern, der heute sogar der größte Abnehmer für Stahl und Aluminium von Thyssen Krupp ist.
Mit dem Modell „T“ begann in Amerika im Jahre 1908 die unaufhaltsame Erfolgsgeschichte von Ford. Dieses Auto bekam den liebevollen Beinamen „Tin Lizzy.“
Im Jahre 1913 führte Ford die Fließbandfertigung ein. Diese erlaubte dem Unternehmen eine enorme Produktionssteigerung. Schon im Jahr 1918 war jeder zweite Wagen in Amerika ein Modell „Tin Lizzy.“
Uns wurde berichtet, dass bis 1927 das Design aufgrund seiner Beliebtheit beibehalten wurde. Danach ließ der Trend nach. Allerdings wurden bis zu diesem Zeitpunkt schon über 15 Millionen Fahrzeuge hergestellt.
Diese und noch viele weitere Informationen ließen uns nicht schlecht staunen.
In dem Showroom befanden sich ein paar Ausstellungsstücke. Es waren unter anderem Oldtimer wie das Modell „Tin Lizzy“, welches wir uns aufgrund des damaligen Erfolges lang betrachteten.
Nach dieser Einführung ging es nun mit dem Zug direkt vorbei an den Fließbändern in den Produktionshallen.
Wissenswertes zu den einzelnen Verarbeitungsstufen und den Maschinen wurde uns über die Bordsprechanlage von unserem Fahrer vermittelt.
Der hohe Automatisierungsgrad von Ford verschlug uns fast den Atem. Wir sahen wie die Maschinen ohne Fremdeinwirkung die Karosserieteile punktgenau aneinander schweißten und von Maschine zu Maschine weiterreichten.
Trotz dieses hohen technischen Niveaus wurden wir darüber informiert, dass ca. 35.000 Menschen bei Ford beschäftigt sind.
Zu der Firmenphilosophie von Ford gehört die enge soziale Bindung an die Mitarbeiter.
So überrascht es nicht, dass die Angestellten ihre Kinder in die eigens dafür vorgesehenen Firmenkindergärten unterbringen können.
Die Mitarbeiter bei Ford zählten immer schon mit zu den zufriedensten Arbeitern, da sie von Beginn an hohe Löhne und im Vergleich geringe Arbeitszeiten genossen.

Im Gegensatz zu den Anfängen der Autoherstellung, in denen die Anforderungen an die körperliche Arbeit sehr hoch waren, ist die Arbeitsbelastung heute am Band um einiges leichter geworden. Aus diesem Grund kann man an den Bändern bei Ford zunehmend auch Mitarbeiterinnen sehen.

Wir fuhren durch mehrere aneinanderliegende Hallen und folgten dem Produktionsfluss. Somit konnten wir die komplette Produktion, mit Ausnahme der Lackiererei, begutachten. Da das Auftragen der Farbe eine Besichtigung unmöglich machte, war uns diese nicht zugänglich.

Während der Führung schwebten des öfteren die Autos direkt über unseren Köpfen. Ein ausgetüfteltes Warn- und Sicherheitssystem verhindert Unfälle. Man erkannte die Bereiche an roten Fahnen, die von der Decke hingen. Sobald ein Mitarbeiter die gekenn-zeichneten Areale betritt, durchläuft dieser eine Schranke und die Maschine kommt zum stehen.

Uns wurde nahe gebracht warum die Gründer sich dazu ent-schlossen den Hauptsitz in Köln zu errichten. Die Geschäftsführer haben den Standort bewusst gewählt. Er bietet, nicht zuletzt wegen der vielseitigen Verkehrsanbindungen, eine gute Plattform zum weltweiten Handel. Der Rhein, an dem das Fordwerk steht, wurde schon früh als ein Transportweg genutzt. Außerdem verfügt Köln über einen Flughafen, von einem hervorragenden Straßennetz ganz zu schweigen.

Das Resümee unserer Klasse über den Besuch ist:
Die Fordwerke geben einen hervorragenden Einblick in die Welt eines Großkonzerns. Ein lohnenswerter Anblick sind die Fertigungsfließbänder alle mal. Der hohe Automatisierungsgrad der Automobilindustrie ist erstaunlich.
Die Fordwerke in Köln sind auf jeden Fall ein Besuch wert.

Oliver Hentschel, IO2

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