Von der Kommandobrücke des Berufskollegs gegangen

Harald Kandulski, stellvertretender Schulleiter, und Heinbernd Oppenberg, Abteilungsleiter der Fachschule für Wirtschaft, gehen in den Ruhestand. „Sie haben dem Spiel ihrer Mannschaft den Stempel aufgedrückt und können nun das Spielfeld zufrieden verlassen", lobte Bürgermeister Peter Nebelo gestern bei der feierlichen Abschiedsfeier im Haus der Gesellschaft Casino. „Wertvolle Arbeit für den Bil¬dungsstandort Bocholt" hätten die beiden Pädagogen geleistet.

Der im Kreis Minden geborene Kandulski, der 1977 nach Bocholt kam, habe es eindrucksvoll geschafft, in diese „geschlossene Gesellschaft" einzudringen, erklärte Nebelo. „Im heutigen Sprachgebrauch würde man wahrscheinlich sagen: Trotz Migrationshintergrund ist es ihm gelungen, sich gut einzuleben." Bis zum stellvertretenden Schulleiter (seit 1995) habe er die Karriereleiter erklommen.

Bei Oppenberg sei die „Phase der Anpassung an die Bocholter Gesellschaft" nicht mehr notwendig gewesen. „Er wurde hier geboren und war gegen die Eigenheiten des Homo Sapiens Bokelt von Anfang an immun", sagte Nebelo. „Er trägt sozusagen das Bocholt-Gen in sich." - Auch wenn er zwischenzeitlich die Grundschule in Bottrop besuchte und erst mit 12 Jahren nach Bocholt zurückkehrte, wie Oppenberg selbst erklärte. Auch später, von 1992 bis 1995, war Oppenberg noch einmal weg, um in Brandenburg bei einem Modellversuch der Kultusministerkonferenz mitzuarbeiten.

Als „pädagogischen Tausendsassa" bezeichnete ihn Landrat Gerd Wiesmann, als „treibende Kraft bei der schulischen Weiterbildung", als „kunstsinnigen Menschen" und „begnadeten Entertainer". Auch Kandulski erntete viel Lob: Er sei immer „Freund klarer Entscheidungen" gewesen, ein exzellenter Verwaltungsfachmann, ein Pädagoge mit hohem Anspruch und „Notenstrenge", aber auch mit Begeisterungsfähigkeit, sagte Wiesmann. „Zwei erfahrene Pädagogen gehen von der Kommandobrücke des Berufskollegs."

BBV vom 31.01.2009

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