Schwalbensuppe essen in Hongkong

Julia Lang besucht die Euro Business Class am Berufskolleg am Wasserturm. Dafür hat sie ein dreiwöchiges Praktikum in Hongkong absolviert. Neben der Arbeit schaffte es die 17-Jährige auch, die Stadt zu entdecken.

Das wohl außergewöhnlichste Gericht, das Julia Lang gegessen hat, war eine Suppe mit Schwalbenspucke. Serviert wurde ihr das Gericht in Hongkong. Hier hat die Schülerin des Berufskollegs am Wasserturm, die die Euro Business Class besucht, ein dreiwöchiges Praktikum absolviert. „In der Suppe waren Fäden drin und meine Kollegen wollten mir erst nicht sagen, woraus sie bestehen", berichtet Lang. Erst nach dem Essen erfuhr die Reeserin, dass es sich dabei um Schwalbennester handelt. Schwalben bauen ihre Nester aus ihrer Spucke.

Gearbeitet hat Lang bei dem Unternehmen Imtron, das eine Tochtergesellschaft der Media-Saturn-Holding GmbH ist. Imtron beschafft elektronische Geräte für Mediamarkt und Saturn. Hier erstellte Lang Produktlisten und suchte nach Lieferanten. Den Kontakt zu dem Unternehmen stellte sie über ihren Onkel her, der den Leiter der Hongkonger Imtron-Filiale kennt. Bei ihm und seiner Familie wohnte Lang auch während ihres Aufenthalts. Die Familie lebt auf einer autofreien Insel, die hauptsächlich von Europäern bewohnt wird. Statt mit dem Auto sind die Bewohner hier mit Golfkarts unterwegs, erzählt Lang.

Lang nutzte meistens öffentliche Verkehrsmittel, um die Stadt, die rund 7,5 Millionen Einwohner hat, zu entdecken. Dafür hatte sie eine Chipkarte - die Octopus-Karte -, auf die sie Geld laden konnte. Die Karte gilt für alle öffentlichen Verkehrsmittel, zu denen in Hongkong auch die Fähren gehören. „Auch in Restaurants konnte man mit der Karte bezahlen", berichtet Lang.

Die Reeserin hatte sich bewusst für ein Praktikum in Asien entschieden, weil sie „etwas Neues ausprobieren wollte". Als Kind sei sie mit ihren Eltern viel in Europa gereist. Auch in Australien war Lang schon. Dort arbeitete ihre Schwester als Au-pair. Trotzdem hatte die 17-Jährige großen Respekt vor ihrer Reise. Bereut hat sie es aber nicht. „Ich bin jetzt selbstbewusster", sagt Lang. Aus diesem Grund empfiehlt die 17-Jährige, dass man seine Komfortzone verlassen sollte. „Man sollte sich etwas trauen und mal etwas alleine machen", findet sie. „Ich fand es spannend, Hongkong selbst zu entdecken." Besonders gefiel ihr die Mischung. „In Hongkong gibt es Wolkenkratzer, Berge, Meer, Inseln, Tempel und Parks." Schockiert habe sie aber der Smog. Insgesamt beschreibt Lang ihren Besuch in Hongkong als „große Erfahrung". Organisiert hat die Reeserin ihre Reise selbst. „Es war noch relativ einfach, die Flüge zu buchen", sagt Lang. Dafür bekam sie Tipps von ihrem Onkel. Zusätzlich musste die 17-Jährige auch ein Visum beantragen und ihre Zeugnisse übersetzen lassen. „Da musste ich erst mal einen Übersetzer finden, der das macht", berichtet sie. Schließlich hätten die Zeugnisse ja auch beglaubigt werden müssen.

Da in Hongkong viel Englisch gesprochen wird, kam Lang gut zurecht. Mit ihren Kollegen ging die 17-Jährige oft Mittagessen. „Das Essen, das man in Hongkong beim Chinesen bekommt, ist ganz anders, als das, was man hier beim Chinesen bekommt", sagt Lang. Ihr habe es gut geschmeckt, auch wenn sie natürlich nicht alles probiert habe. „Die Hühnerfüße habe ich nicht gegessen", sagt sie und lacht. Auch das Essen mit Stäbchen musste sie üben. „Ich bin Linkshänderin, da ist das noch ein bisschen schwieriger", erzählt sie. Glücklicherweise war aber einer ihrer Kollegen auch Linkshänder und konnte ihr Tipps geben. Nach ein paar Tagen hatte Lang schließlich den Bogen raus.

Auch die 34 m hohe Buddha-Statue hat die Reeserin besucht

 

BBV vom 22.03.2019

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