Patente auf Leben: Was kann der Mensch, was darf der Mensch?

In den ersten sechs Schulstunden des 01.Juli 2004 hat die Jahrgangsstufe 12 des Berufskollegs am Wasserturm an einem Seminar zum Thema „Genpatentierung“ teilnehmen dürfen. Eingeladen war dazu Herr Gregor Kaiser, Sozialwissenschaftler und Biologe aus Bonn.
Nach der Begrüßung gab der Referent einen Überblick über das ethische Konfliktfeld um die Genpatentierung, die momentanen globalen Regelwerke, die Tücken der Patente sowie einige Fälle von Biopiraterie.

Den Großteil der Veranstaltung hat das Planspiel „Cupuaçu – Der Regenwald als Genlabor?“ in Anspruch genommen. Die Schüler haben sich in Kleingruppen organisiert, um als Vertretung eines Nahrungsmittelkonzerns, einer endemischen Bevölkerungsgruppe des Regenwalds oder der öffentlichen Presse eine Podiumsdiskussion vorzubereiten. Gegenstand dieser Diskussion war die tatsächlich anstehende Patentierung der Cupuaçu- Frucht, eines wichtigen Bestandteils des Speiseplans in der Amazonasregion.
Die sich anschließende Diskussion stand unter dem – durch eine Gruppe formulierten – Motto: „Biopiraterie – Ethik? Nein danke!“ und wurde von den Schülern mit Begeisterung, teilweise auch kritisch verfolgt.
Zum Ende der Veranstaltung hat der Seminarleiter noch die BUKO- „Kampagne gegen Biopiraterie“ vorgestellt. Diese Organisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, gegen die Privatisierung von biologischer Vielfalt vorzugehen und Widerstand gegen die Kommerzialisierung von Saatgut zu leisten.
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Stimmen zur Veranstaltung: „Tolles Konzept!“, „Super-Einfall!“, „Habe viel gelernt!“ – aber auch Kritik: „Podiumsdiskussion zum Teil zu emotional“, „Darstellung der Problematik zu einseitig!“, „Verbesserungsvorschlag: Vertreter der Pro- und Kontraposition beim nächsten Mal einladen!“.

Kerstin Schütz, 12B

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