Küssende Dromedare mitten in Texas

Wer denkt nicht an hartgesottene Cowboys, saftige Riesensteaks und Erdöl, wenn er den Namen Texas hört? Um so überraschter war Anja de Haardt, als sie es während ihres Auslandspraktikums im texanischen Killeen mit Giraffen, Zebras und Dromedaren zu tun bekam. Die Schülerin des Berufskollegs am Wasserturm arbeitete anderthalb Wochen lang bei einem amerikanischen Im- und Exportunternehmen, das ihre Gastmutter managt. Die Firma handelt unter anderem mit Gebrauchtwagen und wilden Tieren. Weitere zehn Tage arbeitete sie in einer Highschool, an der ihr Gastvater unterrichtet.

Zu ihrem Job im In- und Export gehörte es auch, Kunden anzurufen, die sich mit dem Bezahlen etwas zu lange Zeit ließen. „Das war anfangs nicht so prickelnd und hat mich schon einiges an Überwindung gekostet“, sagt die 18-Jährige. In der Schule half sie überwiegend im Sekretariat.

Killeen, eine Stadt mit etwa so viel Einwohnern wie Bocholt, sei geprägt von einer großen Militärbasis, berichtet Anja de Haardt. Die Menschen dort seien nett, herzlich und etwas raubeinig, aber auch etwas oberflächlich, sagt sie. Neben Ausflügen nach St. Antonio und Austin habe sie vor allem der Besuch eines Rodeos beeindruckt - und ein gigantischer Riesen-Steakburger.

Mit dem Essen hatte auch Eva Gehrke kein Problem - auch wenn sie oft nicht gewusst habe, was sie da gerade esse, sagt sie. Gebratene Schlange aber hätte sie dankend abgelehnt, erzählt die 18-Jährige, die in Kaohsiung ihr Auslandspraktikum absolvierte. Mit knapp drei Millionen Einwohnern ist Kaohsiung die zweitgrößte Stadt Taiwans. Hier arbeitete Gehrke tagsüber in einem metallverarbeitenden Betrieb, der Freunden ihres Vaters gehört. „Ich habe alle Abteilungen durchlaufen, ich habe viel gelernt“, blickt Gehrke zurück.

In ihrer Freizeit besuchte sie die Nachtmärkte in der Innenstadt, auf denen alles zu finden ist - von der Garküche bis hin zu Kleidung und Schmuck. Fahrten mit dem Motorroller in die City rundeten das Besucherprogramm ab. Aufgefallen sei ihr, dass nachts mehr Menschen zu sehen seien als tagsüber. „Und der Verkehr auf den Straßen ist für uns einfach unvorstellbar“, fügt sie hinzu. Taiwan sei ein „superschönes Land“. Die Menschen seien sehr nett, aber auch ziemlich schüchtern.

In den Süden Australiens verschlug es Laura Langert und Nane Fiebig. Während Laura Langert auf einem Weingut arbeitete und dort sehr viel über den Anbau, die Produktion und Vermarktung des australischen Weins lernte, genoss es Nane Fiebig, sich jeden Tag mit Pferden zu beschäftigen.

Die 18-Jährige ist begeisterte Reiterin und freute sich deshalb umso mehr, dass sie ihr Praktikum ausgerechnet bei Megan Jones machen konnte. Die australische Vielseitigkeitsreiterin hatte 2008 bei den Olympischen Spielen in Peking eine Silbermedaille gewonnen. „Ich durfte sogar ihre Pferde reiten“, schwärmt die 18-Jährige.

Die Arbeit bei 35 Grad Hitze sei allerdings ziemlich hart gewesen. Arbeitsbeginn war um 7 Uhr. „Dann ging es meistens ohne Pause bis 17 Uhr durch“, sagt Fiebig.
BBV vom 12.03.2011

Einen tierischen Schmatzer gab es für Anja de Haardt auf der texanischen Tier-Ranch, wo sie arbeitete.

Zurück