Kompetenz am Praxistelefon

P(p)raxisorientierte Fortbildung für Schülerinnen des Bildungsgangs Medizinische Fachangestellte des Berufskollegs am Wasserturm
Zwischen Blutentnahme und Verbandswechsel gilt es auf die Fragen und Wünsche der Patienten einzugehen – und jetzt klingelt auch noch das Telefon!

Gerade im Telefongespräch müssen Medizinische Fachangestellte souverän auftreten und einfühlsam reagieren – gilt es doch als eines der „Aushängeschilder“ der Praxis des niedergelassenen Arztes. Nicht selten formulieren Auszubildende im Unterricht, dass gerade dieser Anspruch nicht einfach zu verwirklichen ist.
Daher entstand die Idee, auch die Kompetenz außerschulischer Partner zu nutzen. Im Gespräch mit den Beteiligten bot die AOK Bocholt, namentlich Martina Niehaves, ihre Unterstützung an und plante mit der Bildungsgangleitung das konkrete Vorgehen: Im Rahmen einer ganztägigen Fortbildung konnten Medizinische Fachangestellte aller Ausbildungsstufen des BK am Wasserturm ihre in Praxis und Schule erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten zum professionellen Umgang mit Patienten am Telefon vertiefen. Am 21.01., 24.01. und 31.01.2009 waren die Schülerinnen zu Gast in den Räumen der AOK Bocholt und erlebten ein Fortbildungsprogramm, in dem Theorie und Praxis gleichermaßen zu ihrem Recht kamen. Der Kommunikationstrainer Jürgen Harbring verdeutlichte aus der Erfahrung mit dem patientenzentrierten Gespräch die Bedeutung empathischer Gesprächsführung vor dem Hintergrund der Erfordernisse und Zielsetzung der ärztlichen Praxis. Von den Schülerinnen benannte typische Gesprächsinhalte und Konfliktsituationen aus ihrem Ausbildungsalltag wurden zum Anlass für Rollenspiele genommen, die mit Hilfe der Videotechnik sehr ausführlich und gewinnbringend analysiert wurden.

Selbst in der Mittagspause wurde der Erfahrungsaustausch fortgesetzt. Hier und in der abschließenden Rückmeldung wurde für alle Beteiligten deutlich, dass die Veranstaltung im hohen Maße zu sensibilisieren vermochte für die notwendige Aneignung berufsbezogener kommunikativer Kompetenzen.
Mit Lob und Dank nahmen die Schülerinnen ihre Zertifikate entgegen, die dazu beitragen sollten, die persönlichen Einstellungschancen nach abgeschlossener Berufsausbildung zu erhöhen. Auf Grund der positiven Resonanz soll die Veranstaltung zukünftig als ein weiterer Ausbildungsbaustein in der Unterstufe der Medizinischen Fachangestellte etabliert werden.
Christel Dürrwald

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