Körperwelten 2009 – eine „Herzenssache“?

Am 8. Oktober war es so weit, wir fuhren mit der Klasse (MFU) nach Köln, um uns die Körperwelten-Ausstellung „Eine Herzenssache“ des umstrittenen Künstlers Gunther von Hagens anzusehen.

Bevor wir zu dieser Ausstellung fuhren, hatte uns Frau Dürrwald darüber aufgeklärt, was dieser besagte Künstler ausstellt. Viele unserer Mitschülerinnen / Mitschüler waren sehr euphorisch und freuten sich sehr. Doch ich gebe zu, ich war nicht sehr erfreut darüber, zu dieser Ausstellung zu fahren. Die Tatsache allein, dass Gunther von Hagens tote Menschen als sein Kunstwerk gebraucht, ist mir zuwider. Als andere aus unserer Klasse sich weiter mit der Körperwelten-Ausstellung beschäftigt hatten, haben sie sich auch etwas davor geekelt, sich Leichen anzuschauen. Aber die große Mehrheit hat bestimmt.

Morgens fuhren wir mit dem Zug nach Köln und nicht weit entfernt von der Haltestelle war auch schon die Ausstellung. Da es ein kalter Tag war, waren wir alle froh, bald auf dem Ausstellungsgelände in einem großen Zelt zu sein. So ging jeder mit einer oder mehreren Personen seiner Wahl los, um das Gelände zu erkunden. Doch schnell war die Euphorie, die zu Anfang aufgekommen war, verflogen. Die toten Menschen, die dort ausgestellt waren, sahen nicht sehr real aus und an manchen Körpern konnte man eigentlich nur die „Kunst“ erkennen und nicht mehr sehr viel von den interessanten medizinischen Aspekten. Viele aus unserer Klasse haben sich lange in der Abteilung aufgehalten, in der tote Babys in kleinen Glaskästchen ausgestellt waren. Dort konnte man gut erkennen, wie sich das Kind vom Embryo bis zum Fötus entwickelt.

Außerdem waren einige Tiere zu sehen, z.B. konnte man bei einem Bock, der an der Seite aufgeschnitten war, in den Magen hineinsehen. Dies fand auch ich sehr interessant. Eine Giraffe war auch dort und imponierte durch die Größe. Ein ziemlich kleines Herz muss –gegen die Schwerkraft – das Blut einige Meter durch den Hals hoch in den Kopf pumpen!
Am Ende der Ausstellung warteten wir etwas auf Frau Dürrwald, die entgegen ihrer zuvor verkündeten Skepsis dann doch viel Interesse an den Texten zeigte, die neben den Körpern standen. Schließlich freuten wir uns auf den gemeinsamen Besuch der Kölner Innenstadt.

Auf der Rückfahrt im Zug sprachen noch einige Mitschülerinnen über Einzelheiten der Ausstellung. Unbeantwortet bleibt aber die Frage, ob es hierbei tatsächlich um eine „Herzenssache“ geht.
Sara Elena Ahold

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