Honig im Kopf? – Medizinische Fachangestellte im Azurit

Das Herz wird nicht dement …


„Was du mir sagst, das vergesse ich.
Was du mir zeigst, daran erinnere  ich mich.
Was du mich tun lässt, das verstehe ich.“ (Konfuzius)

Am Donnerstag, den 05.02.15, besuchten wir als MFA der Oberstufe das Azurit-Seniorenheim in Bocholt, um Näheres über Menschen mit Demenzerkrankungen zu erfahren.

Hier wurden wir auf eine spannende und lustige Art und Weise zu einem gemeinsamen Frühstück empfangen. Frau Niermann ist gelernte Kinder- und Gesundheitspflegerin. Sie bildet sich immer weiter fort und hat zusätzlich eine Ausbildung zum Clown absolviert. Dies merkte man ihr sehr an, da sie locker und fröhlich von ihrer Tätigkeit im Azurit berichtete.

Sie hat sich selbst in eine ältere Dame verwandelt und uns an Hand ihrer Rolle verdeutlicht, wie ein älterer demenzkranker Mensch so ist, welche Bedürfnisse er hat und welche Äußerungen er gelegentlich von sich gibt. Es war witzig und doch auch traurig, uns in dieser Situation zu beobachten, da wir alle eher hilflos dasaßen. Frau Niermann hat uns aber danach gut verdeutlicht, was wir in so einer Situation tun können und dass man seinen Humor nie verlieren sollte. – Auch über den Film „Honig im Kopf“ konnte Frau Niermann interessante Verbindungen zum Umgang mit den alten Menschen herstellen.

Zum Schluss kam „unser Prinz“ Herr Krome um die Ecke. Er holte uns ab und führte uns – wie Frau Niermann die zweite Gruppe – durch die Räumlichkeiten. Dabei zeigten sie uns die Gemeinschaftszimmer, wohnlich eingerichtet Esszimmer, das Wohlfühlbad und den hauseigenen Frisör. Unterwegs begegneten uns demente Bewohner, die sich sehr offen uns gegenüber verhalten haben. Eine Bewohnerin freute sich sehr über unseren Besuch und zeigte uns ihr Zimmer. Sie hatte jedoch ganz vergessen, dass sie Besuch von ihrem Mann hatte, der auf dem Sofa auf sie wartete…

Die Menschen, die im Seniorenheim leben,  haben uns einen kleinen Einblick in ihre Welt gewährt. Dabei haben wir mehrere Bewohner kennen lernen dürfen und viel mit ihnen gelacht. Die Betreuer sprachen  liebevoll über Gefühlsmenschen, die ihr Herz auf der Zunge tragen. Abschließend können wir sagen, dass es dort mit viel Zuwendung und Humor zugeht, die Menschen, die dort leben, ihre Lebensaufgaben nicht verloren haben und sich in der Einrichtung wohl fühlen. „Und was am Ende zählt, ist die Summe der glücklichen Tage …“

Für den Umgang mit an Demenz erkrankten älteren Menschen in der Praxis haben wir jedenfalls einiges dazugelernt.

Wir bedanken uns herzlich bei Frau Radtkowski, Frau Niermann, Herrn Krome und dem ganzen Team des Azurits!                     Schülerinnen der MFO

Zurück