Der Theorie in der Berufsschule folgt die Praxis in Tschechien

Unmittelbar nach ihrer schriftlichen IHK-Abschlussprüfung starteten am 25. November 2004 12 Auszubildende des Bildungsganges Kauffrau/Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung in Begleitung ihres Fachlehrers zur dreitägigen Abschlussfahrt nach Prag.

Neben den Sehenswürdigkeiten der Moldaumetropole stand insbesondere die Verknüpfung von theoretischem Berufsschulunterricht und Unternehmenspraxis im Mittelpunkt der Reise. Während des Fachkunde-Unterrichts standen für die Schüler u.a. logistische Problemstellungen bei der Belieferung eines Automobilwerkes im sogenannten Just-in-sequence-Verfahren im Vordergrund. Dabei geht es darum, dass bestimmte Einbauteile, wie z.B. Armaturenbretter, von einem logistischen Dienstleister in der Nähe des Automobilwerkes komplett vorgefertigt werden und entsprechend der Fertigungsplanung des Pkw-Herstellers punktgenau und kundenindividuell ans Fließband geliefert werden.

Die im Unterricht behandelte Lernsituation wurde in Kooperation mit dem Dingdener Logistikspezialisten Duvenbeck erstellt. Duvenbeck ist in Tschechien als Dienstleister für Skoda aktiv und lieferte das für die Aufbereitung der Lernsituation notwendige Praxiswissen. Als sich während der Planung der Abschlussfahrt das Ziel Prag konkretisierte, war es nur folgerichtig, einen Besuch des rund 50 km von Prag entfernten Skoda-Werkes in Mladá Boleslav einzuplanen.

Also fuhr die Reisegruppe am 26. November von Prag aus in einem von Duvenbeck gesponsorten Reisebus in die Skoda-Stadt und besichtigte dort die Schweißerei, die Motoren- und Getriebeproduktion sowie die Endmontage des Skoda-Modells Fabia. Insbesondere die Anlieferung der Armaturenbretter und deren Einbau die Pkw fand aufgrund der theoretischen Vorkenntnisse großes Interesse bei den Schülern. Das gesamte Werk mit 19.000 Beschäftigten, einem eigenem Heizkraftwerk und einer Fläche größer als der Stadtstaat Monaco übte eine besondere Faszination auf die Nachwuchs-Logistiker aus.

Der informative Ausflug fand seine Fortsetzung in der Besichtigung der Duvenbeck-Niederlassung vor Ort sowie der neu gebauten Niederlassung vor den Toren des 100 km entfernten Pilsen, von wo aus Duvenbeck seine weiteren Aktivitäten in Tschechien koordiniert. Und da man schon in Pilsen war, lag es auf der Hand, den Tag mit einer Besichtigung der dortigen Urquell-Brauerei und einem Abendessen im Brauereikeller ausklingen zu lassen.

Am folgenden Tag standen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Prag, wie Karlsbrücke, Hradschin und Altstadt auf dem Programm. Aufgrund der im Vergleich nach wie vor günstigen Preise macht sowohl das Einkaufen als auch das Essen und Trinken im Lande des Weltmeisters im Biertrinken auch bei schmalem Reisebudget Spaß. So kehrten am 28. November zufriedene und gut informierte angehende Spediteure nach Bocholt zurück. Die gesamte Fahrt blieb inklusive Flug und Übernachtung im 3-Sterne-Hotel kostenmäßig im Rahmen und kann als wiederholungsfähig angesehen werden.
Gernot Hesse, StR

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