Dem Global Player in die Karten geschaut

Am Dienstag, den 17.06.08, stand für die FSU2 mal ausnahmsweise kein „harter“ Schulabend an. Wir konnten eine Werksführung beim Global Player Siemens arrangieren, der uns für ein paar Stunden seine Pforten öffnen sollte. Begleitet wurden wir von unserem Studienleiter Herrn Björn Lentge und dem Bildungsgangleiter der Fachschule für Wirtschaft, Herrn Gernot Hesse. Es begrüßte uns der Pressesprecher von Siemens Bocholt, Herr Matthias Kockmann. Dieser führt sonst internationale Gruppen und „Spitzenmanager“ anderer Konzerne durch das Siemens Werk.

Zu Gesicht bekamen wir nach einer kurzen Präsentation des Standortes in Bocholt die Produktionshalle 50, in der unter anderem das Siemens Aushängeschild, das Gigaset Telefon, produziert wird. In dieser Halle werden die Kunststoffgehäuse für die verschiedenartigen Telefone unter hohem Druck und Hitze in verschiedensten Farben hergestellt. Dies geschieht anhand der sog. Spritzgusstechnik. Diese Spritzgussformen werden von Siemens noch in Eigenproduktion gefertigt. „Da muss schon jede Form für 1 Mio. produzierte Gehäuse halten, damit sich die Herstellungskosten amortisieren“, verriet uns Herr Kockmann. Die Versorgung der einzelnen, teils computergesteuerten Maschinen mit den Farbgranulaten erfolgt komplett unterirdisch in einem weit verzweigten Rohrleitungssystem. Für die Bedienung der Maschinen werden ca. 600 Mitarbeiter in 3 Schichten benötigt. Rund 80 % der Mitarbeiter bei Siemens sind Facharbeiter wie Mechatroniker oder Elektroniker. 20% sind angelernte Kräfte, jedoch mit rückläufiger Entwicklung, so dass auch in Zukunft der Bedarf an Fachpersonal steigen wird.

Am gesamten Standort Bocholt finden zurzeit 1200 Menschen ihr Einkommen, früher waren es mal knapp 3000. Auch bei Siemens oder gerade da, lassen sich moderne Logistiksysteme wieder finden. So ist bereits alles, was in der Produktionshalle gefertigt wird, bereits verkauft. Es wird nur nach Auftrag produziert. Siemens produziert unter eigenem Namen aber auch für Fremdkunden wie KPN (niederländische Telefongesellschaft) oder für die Telekom. Der besondere Vorteil des Produktionsstandortes Bocholt ist die Flexibilität in der Produktion. „Momentan fahren wir einen Auftrag für die KPN. In zwei Stunden ist vielleicht schon wieder die deutsche Telekom oder die britische Telekom dran“ erklärte Kockmann.

Auch für die Projekte der Fachschule, wie etwa das „100-Stunden-Projekt“ konnten neue Beziehungen geknüpft und alte aufgefrischt werden. Herr Kockmann versicherte, dass er noch einige logistische / betriebswirtschaftliche Projekte in der Schublade habe, die es für die Zukunft zu lösen gilt, denn: „ Siemens never sleeps“

Cornelius Knorre (FSU2) -

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