Auf der Überholspur einer dreispurigen Autobahn

„Navigation - wir haben das Ziel erreicht", lautete das Motto der Abiturienten des Berufskollegs am Wasserturm. „Der Weg ist das Ziel. Und ich bin sicher, ihr werdet euren Weg machen", sagte Schülersprecherin Carolin Lefting in ihrer Abschlussrede. 13 Jahre Schule lägen nun hinter ihr und ihren Mitabiturienten, doch mache sie das Reifezeugnis schlauer?, fragte Lefting in die Runde der Schüler, Eltern und Lehrer und gab dann selbst die Antwort: „Nein. Es befähigt uns lediglich zur Hochschule zu gehen. Vielleicht haben wir auch eine Ahnung von dem, was noch alles auf uns zukommt."
Festliches Ambiente herrschte beim Abiturball. Nach dem Gottesdienst in der Christuskirche feierten die 62 Abiturienten, in edlen Kleidern und Anzügen, mit Eltern, Freunden und Lehrern die Übergabe ihrer Abschlusszeugnisse im Erzengel. Moderiert wurde der Abend von Alexandra Drescher und Christian Horstmann. Die Grußworte der Redner drehten sich besonders um die großen Ziele der Jugendlichen.
Elternvertreter und Lehrer Karl Tünte berichtete von den exotischen Berufswünschen der Schulabgänger. „Uno-Generalsekretärin, Managerin einer Urlaubsinsel oder EU-Politiker und sogar der Lehrerberuf zählt zu euren Traumjobs", berichtete Tünte. Für ihn sei der Lehrerberuf im letzten Jahr ein echter Traumjob gewesen, denn er hatte elf Unterrichtsstunden im Abiturjahrgang, so Tünte. Nicht nur die Berufswünsche mache den Jahrgang zu einem Besonderen, gleich zwei Jubiläen zeichnen sie aus: 100 Jahre Kaufmännische Bildung sowie zehn Jahre Berufskolleg am Wasserturm.
Mit viel Humor griff er das Motto „Navigation" auf und erklärte, die Schüler befänden sich, dank ihrer Leistungen, auf der Überholspur ein dreispurigen Autobahn. „Auch wenn manche mal mehr, mal weniger Gas gegeben haben, sie selbst haben große Leistungen erbracht."
Schülersprecherin Caroline Lefting zeigte sich stolz. „Wir haben es geschafft, obwohl es uns einige nicht zu getraut haben", sagte Lefting. „Vor drei Jahren haben wir einen Neustart gewagt, den wir mit Erfolg beenden. Und nun lässt man uns Chaoten in die große weite Welt. Wir haben keinen Plan", so die Schülersprecherin weiter, aber irgendwo müsse es ja hin gehen.

BBV vom 18. Juni 2007

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