Acht Länder - ein Ziel: Mehr Chancen für die Zukunft
Die Euro Business Class macht ihrem Namen in diesem Jahr alle Ehre. "Erstmalig seit der Gründung 1999 werden Schülerinnen aus einem Jahrgang in acht europäischen Ländern ihr Praktikum absolvieren", berichtet Michael Ebbers. Der Schulleiter des Bocholter Berufskolleg am Wasserturm ist aufgrund dessen mit einer besonderen Idee an den Stadt-Kurier herangetreten: Zwölf der 15 Schülerinnen werden in den kommenden vier Wochen als "Auslandskorrespondentinnen" unterwegs sein. Nahezu direkt - moderne Technik macht es möglich - werden sie von ihrem Arbeitsalltag in den Unternehmen berichten, aber auch über ihre Erlebnisse und natürlich über die Besonderheiten der Länder, in denen sie derzeit leben.
Am vergangenen Samstag sind sie ausgeschwärmt: Die Liste ihrer Zielorte ist fast so vielfältig wie die europäische Landkarte. Schweden, Portugal, die Niederlande, Frankreich, Belgien, Irland, Ungarn und Großbritannien - eine so breite Palette an Gastländern hatten die Praktikanten der Euro Business Class bislang nicht vorzuweisen. "Mittlerweile ist auch das Bildungssystem vom Gedanken der Globalisierung erfasst", erklärt der Schulleiter des Berufskolleg am Wasserturm, Michael Ebbers dazu.
Die 15 Schülerinnen der Euro Business Class, die die Schule im nächsten Jahr mit dem Fachabitur verlassen, werden die kommenden vier Wochen als Berufs-Praktikantinnen in den jeweiligen Gastländern verbringen. "Dort arbeiten sie im kaufmännischen Bereich", erklärt Ellen Baumann, die Bildungsgang-Koordinatorin.
Das Tätigkeitspektrum der 17- und 18-Jährigen ist dabei natürlich von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich. "Manche können nicht allzu viel machen, anderen werden komplette Projekte anvertraut", weiß Baumann.
Alle werden jedoch während der Praktika eine Vielzahl von Erfahrungen sammeln, die sie für ihre Gastunternehmen zu wertvollen Mitarbeitern machen. "Das hat bei manchen unserer Schüler schon zum Abschluss eines Ausbildungsvertrages mit dem Partnerunternehmen geführt", weiß Michael Ebbers.
Organisiert wurden die Auslandsaufenthalte auf unterschiedlichsten Wegen. Manche über ausländische Partnerschulen des Berufskollegs, in anderen Fällen haben sich die Schüler selbst um Plätze in den Unternehmen gekümmert. "Einige Schülerinnen konnten wir auch über unser Partnerunternehmen vermitteln", so Ebbers. Denn die Schule arbeitet eng mit der örtlichen Wirtschaft zusammen und ist daher in der Lage, ihren Schülern Praktika in den ausländischen Niederlassungen Bocholter Betriebe zu organisieren.
"Die Schüler arbeiten sich in die Betriebsabläufe ein, lernen ihre Fremdsprachen anzuwenden und bewähren sich im Ausland", erläutert Ebbers die Zielsetzungen der Praktika. Letzteres hält der Schulleiter vor dem Hintergrund einer ganzheitlichen Bildung für besonders wichtig. Und dass diese schon bei kleinen Details anfangen kann, weiß Ellen Baumann: "Viele Schülerinnen haben mich gefragt, wie sie sich bei der Arbeit kleiden sollen."
Die Erlebnisse der Praktikantinnen, ihre Erfahrungen in den fremden Ländern und in den Unternehmen, werden in den kommenden vier Wochen im Stadt-Kurier veröffentlicht.
Stadtkurier vom 22. Okt. 2003