Abi ist kein Zuckerschlecken

"Abi ist kein Zuckerschlecken.“ Unter dieser Überschrift stand der Gottesdienst zur Verabschiedung der Abiturientinnen und Abiturienten des Wirtschaftsgymnasiums des Berufskollegs am Wasserturm am 26. Juni in der Georgskirche. Stufenleiter und Religionslehrer Maik Stevens bestätigte dies in einer zuweilen humorvollen dialogischen Predigt zusammen mit den Schülerinnen Luisa Kock und Anastasia Wedekind.
Die zahlreichen durchlaufenen Prüfungen seien allein eine besondere intellektuelle Herausforderung, so Stevens. „Dies geschah seit März des vergangenen Jahres unter den uns allen leidvoll bekannten Bedingungen der Coronapandemie. Ihr musstet Verzicht üben wie kein zweiter Abiturjahrgang zuvor. Ihr musstet soziale Kontakte reduzieren, habt keine berüchtigte „Abivor“ feiern dürfen“, erklärte Stevens. Luisa Kock und Anastasia Wedekind erinnerten aber auch an die „süßen“ Wegstrecken, die hinter ihnen liegen und blicken mit gemischten Gefühlen in die Zukunft: Einerseits froh darüber, dass sich trotz Corona für sie eine Zukunft eröffnet, andererseits voller Erwartungen und Fragen angesichts neuer Herausforderungen. Denn in diesem „Goodbye“ vom Wasserturm klinge das „Willkommen“ des neuen Lebensabschnitts bereits mit, wie auch der Lehrerchor frei nach einem Song des Sängers Joris musikalisch intonierte. Maik Stevens riet der Abiturientia 2021, aus dem Beispiel der letzten herausfordernden eineinhalb Schuljahre Mut und Selbstvertrauen zu schöpfen. „Und habt einen klaren Standpunkt im Leben, bezieht sichtbar Stellung“, so Stevens.
Schulleiterin Martina Terfurth beschrieb den Abschlussjahrgang als einen, der zu Recht optimistisch ins Corona-Abitur gegangen sei. Die Leistungen dieser Stufe seien herausragend, so Terfurth. So habe 39% eine Eins vor dem Komma, die Traumnote 1,0 wurde gleich zweimal erreicht. „Aber losgelöst von der Note hat jeder einen tollen Erfolg zu verzeichnen“, so Terfurth. Die Schulleiterin lobte schließlich die vielen zusätzlichen Qualifikationen, die in diesem Jahrgang erteilt wurden, wie z.B. Zertifikate des Internationalen Abiturs, das Sprachenexcellenz-Label CertiLingua sowie die Übungsleiter C-Prüfung.
Tom Hert und Luis Matschke zeigten sich in ihrer Schülerrede stolz darauf, einer so (welt)offenen und solidarischen Klasse anzugehören, in der „viele englische Akzente und Dialekte durch den Raum flogen“. Es sei nicht leicht gewesen, sich über Monate im Homeschooling morgens wachzuhalten. Sie seien dankbar dafür, sich nun mit ihren Familien auf den nächsten Lebensabschnitt freuen zu dürfen.
Die Klassenlehrer nahmen in ihren kurzen Abschiedsreden Bezug zum Abimotto „Abi Candy“. So verglichen Petra Steinkühler, Michelle Schepers und Hartwig Henze den Weg zum Abitur mit zartbitterer Schokolade. Sie ließen die drei Schuljahre mit ihren „süßen“ und ihren „bitteren“ Abschnitten Revue passieren. Sie rieten den Abschlussklassen, die jetzt folgende Zeit in vollen Zügen zu nutzen. „Probieren Sie sich aus, arbeiten Sie hart, faulenzen Sie auch ruhig mal.“, so Schepers. Sie betonte aber auch, dass sich jeder trauen sollte, Fehler zu machen und Entscheidungen zu revidieren.

          

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