Über das Sterben spricht man (nicht)?

Auszubildende Medizinische Fachangestellte begegnen auch Patienten, die bald sterben werden. Sie sind gelegentlich Ansprechpartner für Angehörige, die unter der belastenden Sorge für den Sterbenden stehen. Daher erschien es uns, der MFM, wichtig, Hilfsangebote kennen zu lernen, aber auch etwas über den Umgang mit einem sterbenden Menschen zu lernen.

Dazu trug der Besuch zweier Mitarbeiterinnen von Omega, einem Hospizdienst, bei. Frau Egbert und Frau Roeterink besuchten uns im Religionsunterricht und referierten über ihre Arbeit. Im Bocholter ambulanten Hospiz im „Guten Hirten“ können Menschen begleitet sterben, wenn ein Sterben zu Hause nicht möglich scheint. Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übernehmen aber auch Nachtwachen bei Sterbenden, die zu Hause sind, und leisten Hilfestellungen für die Familien.

Die Hospizkoordinatorinnen ließen uns an konkreten Beispielen nachempfinden, welche Rechte ein sterbender Mensch hat und was er von seiner Umwelt, unserem Verhalten, unserer Sprache erwarten darf. Wichtig war ihnen zu betonen, dass auch das Sterben ein individueller Prozess mit individuellen Bedürfnissen ist – während ein Mensch z.B. sehr viel Nähe und auch körperliche Zuwendung benötigt, möchte ein anderer nicht berührt werden und auch bei der Betreuung distanziert bleiben.

Es ist gut zu wissen, dass wir in der Praxis Angehörige auf die Angebote des Hospizvereins verweisen können. Zudem ist uns deutlich geworden, dass es wichtig ist, dass Menschen über das Sterben sprechen und Hilfen für diejenigen schaffen, die sonst im Sterben alleingelassen würden.
Wir bedanken uns sehr herzlich bei Frau Roeterink und Frau Egbert dafür, dass sie uns informiert, aber auch an sehr persönlichen Erfahrungen teilhaben ließen!

Schülerinnen der MFM / Christel Dürrwal

Zurück