Schüler erforschen Wirtschaftstandort Bocholt

Links stehen Fabriken aus Pappe, rechts Hochhäuser aus Karton: „Bocholt vor und nach der Globalisierung" hat eine Gruppe des Wirtschaftsgymnasiums am Wasserturm ihre Installation genannt. Am Freitag wird sie mit neun anderen Projektgruppen ihre Ergebnisse zum Thema Globalisierung vorstellen. (Die Präsentation der Projektergebnisse ist öffentlich. Sie beginnt am Freitag, 18. Februar, um 9.30 Uhr im Forum Wasserturm des Berufskollegs.) „Vorher war Bocholt ein Industriestandort, nachher dominieren die Ketten und Großkonzerne", sagt Claudia Ebbers und zeigt auf die Legofiguren mit Transparenten gegen die Arbeitslosigkeit vor dem Siemens-Hochhaus.

Eine Woche hatten sich die rund 50 Schüler des Wirtschaftsgymnasiums am Berufskolleg mit den Auswirkungen der Globalisierung auf den Standort Bocholt beschäftigt.
In Gruppen befragten die Schüler Politiker, Wirtschaftsvertreter und Gewerkschafter, machten Straßenumfragen unter der Bevölkerung und recherchierten, wo Bocholter Unternehmen weltweit Produktionsstandorte haben. „Die Politiker haben sich nicht so klar ausgedrückt, wie die Wirtschaftsvertreter", fasst Michael Terhart zusammen, dessen Gruppe Peter Nebelo, Klaus Ehling, Siemenspressesprecher Herbert Stüker und IG-Metall-Chef Heinz Cholewa interviewt hatte.

Bei den Umfragen auf der Straße sei klar geworden, dass ein Drittel der Befragten mit dem Begriff Globalisierung nichts habe anfangen können, so Claudia Ebbers von der „Dachgruppe Planung und Organisation". Zwei Drittel glaubten, die wirtschaftliche Lage werde sich vorerst nicht verbessern.
Außerdem befragten die Schüler Kirchen, Wohlfahrtsunternehmen und Globalisierungsgegner, verglichen die wirtschaftliche Lage von Äthiopien und Deutschland und stellten die zunehmende Globalisierung anhand eines Ein-Familien-Hauses dar: An den Wänden hängen dort die Fotos von Urlaubsreisen in ferne Länder, im Schlafzimmer stehen Symbole verschiedener Religionen.

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