Mehr Angebote für die Jugend

Die jungen Rheder geben sehr viel Geld in der Gastronomie aus, aber nicht in Rhede. Das ist eines der wichtigsten Ergebnisse der Gastronomie-Umfrage, die vier Studenten des Berufskollegs am Wasserturm gemacht haben.
Rhedes Gastronomie ist gut, kann aber noch besser und abwechslungsreicher werden: So das Ergebnis der Gastronomie-Umfrage, die vier Studenten des Berufskollegs am Wasserturm gemacht haben. Ihre Erkenntnisse stellten Karsten Schönrade, Ruth Kortenhorn, Doortje Maillard und Simon Wissen gestern vor.

„Überraschend ist vor allem die wahnsinnig hohe Kaufkraft der Jugend“, sagt Doortje Maillard. So geben gerade die männlichen Rheder zwischen 18 und 24 Jahren im Schnitt deutlich über 200 Euro pro Monat in der Gastronomie aus. 15 Prozent investieren sogar über 300 Euro. „Wir vermuten, dass viele in diesem Alter noch bei den Eltern wohnen und daher mehr ‚freies Kapital‘ haben“, so Karsten Schönrade.

Das ganze Geld der jungen Männer wird jedoch kaum in Rhede, sondern in Bocholt ausgegeben. Dort wo die Befragten ihre eigene Wünsche oder Verbesserungsvorschläge notieren konnten, finden sich dementsprechend auch häufig die Forderung nach Angeboten für Jugendliche, nach Tanzmöglichkeiten. „Vergesst die Jugend nicht, hier liegt das meiste Kapital“, ist einer der Leitsätze, die die Studenten den Rheder Gastronomen mitgeben.

Ebenfalls überrascht waren die Studenten von der Tatsache, dass 86,3 Prozent der Rheder keinen Wert darauf legen, in ihrem Restaurant oder ihrer Kneipe rauchen zu dürfen. Sie würden auch nicht weg bleiben, wenn das Rauchverbot kommt. „Die Rheder werden ihren Lokalen treu bleiben“, sagt Doortje Maillard.
Die Qualität der Rheder Gastronomie wird durchgehend gut bewertet. So gibt es für das Preis-Leistungsverhältnis eine glatte Schulnote 2, die Qualität der Speisen wird mit 1,89 bewertet, die Freundlichkeit und der Service mit 1,96. Das Ambiente wird von den Befragten als „urig, gemütlich und gesellig“ empfunden.

Für die Zukunft, empfehlen die Studenten zum Betriebswirt für Marketing, sollten die Rheder Gastronomen auf noch mehr Vielfalt setzen. Zu den urigen Betrieben sollten sich zum Beispiel auch moderne Bistros oder Spezialitäten-Restaurants gesellen. Auch Biergärten werden von den Gästen gewünscht.
Deutlich wurde bei der Umfrage, an der sich mehr als 900 Menschen in Rhede und Bocholt beteiligt haben, dass viele Bocholter kaum Rheder Lokale kennen oder gar besuchen. Hier sehen die Studenten ein riesiges Potenzial an neuen Kunden. Aber: „Um die Bocholter nach Rhede zu locken brauchen sie ein starkes Konzept“, so Karsten Schönrade.

BBV 17. Juni 2008 von EVA DAHLMANN

Denkanstöße: (v.l.) Christoph Terwiel von der Stadt Rhede, die Geschäftsführerin der Verkehrs- und Werbegemeinschaft Rhede, Dagmar Beckmann, und die Studenten Karsten Schönrade, Ruth Kortenhorn, Doortje Maillard und Simon Wissen (Copyright: BBV)

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