Leonardo-Projekt 2011

Erneut sende ich meine Grüße in die Heimat,.
Im Anschluss an den letzten Bericht bin ich nach Cambridge aufgebrochen.

Eine besondere Atmosphäre herrscht in der Stadt unter anderem durch die vielen elitären und vielfach vor dem 15. Jahrhundert gegründeten Colleges wie St. Johns (1511), Jesus (1496), Pembroke (1347) und King´s (1441).

Das betreten der eindrucksvollen Gebäude ist zum größten Teil nicht gestattet und nur von den Eingangstoren hinter Absperrungen möglich. Der Eindruck eines Zoos, wenn der durch den Courtyard streifende Student staunend beobachtet wird, ist vielleicht nicht nur bei mir entstanden.

Ein Teil der Studierendenschaft in Cambridge scheint sich das Studium zu finanzieren, indem sie Kanutouren durch die Cam anbieten oder Touristen durch die Stadt führen.

Da ich meinen kulturellen Wissensdurst vorerst gestillt hatte bin ich am nächsten Tag mit dem Fahrrad in die „Broads“ aufgebrochen. Eine sehr schöne Seenlandschaft, die sich durch die ganze Grafschaft erstreckt. Ich konnte sogar meinen indischen Mitbewohner überreden mich zu begleiten. Er war von meiner Begabung mich zu verfahren ebenso begeistert wie viele andere vor ihm. Letztendlich haben wir aber doch noch heimgefunden, sind aber statt der geplanten 40 km 60 km weit gekommen.

Nun möchte ich nicht unerwähnt lassen, da es Norwich auch niemand unerwähnt lässt, dass Admiral Nelson, der Sieger über Napoleons Seestreitmacht bei Trafalgar 1805, im naheliegenden Burnham Thorpe geboren ist und in Norwich zur Schule gegangen ist. Damit es auch niemand vergisst ist ihm eine große Statue im Kloster der Kathedrale gewidmet.

Das gesellschaftliche Event eines Lokalderbys im Fußball erfreut sich in England der gleichen Beliebtheit wie wir es zu Hause gewohnt sind. Beim aufeinandertreffen der Norwich Canaries und der Manschaft aus Derby pilgern alle Fans ins Stadion.

Auch im betrieblichen Alltag meines Praktikums habe ich mich gut eingelebt und helfe bei der Auftragsabwicklung, Angebotserstellung und der Erstellung von Konstruktionszeichnungen soweit es möglich ist mit.

Ich bin froh darüber, dass ich die Möglichkeit bekommen habe dieses Praktikum zu machen und neben der kulturellen Erfahrung ist es auch sehr interessant internationale wirtschaftliche Zusammenhänge einmal in der Praxis mitzuerleben. Ein großer Teil der Produkte, die mein Praktikumsbetrieb anbietet werden im europäischen Ausland bezogen und im gesamten Raum Großbritanniens abgesetzt.

Ein wenig wehmütig beginnt nun also die letzte Woche, obwohl ich mich auch auf gewisse Annehmlichkeiten in der Heimat freue.

Viele Grüße

Andreas

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