Kunst gestalten mit Hitze und Druck

„Für den europäischen Kunstmarkt ist das revolutionär“, sagt Petra Hungerkamp (32) und meint damit die Idee, Kunstwerke durch Thermosublimationsdruck auf Metall zu drucken. Die Technik sei nicht neu, aber das Betätigungsfeld, der Kunstmarkt, eben. Entstanden ist die Idee, als Hungerkamp zusammen mit vier weiteren Kommilitonen von der Fachschule für Wirtschaft ein „100-Stunden-Projekt“ auf die Beine stellen musste, das Teil ihres Betriebswirtschaftstudium mit dem Schwerpunkt Marketing ist. Die Aufgabe: Sie sollten einem insolventen Unternehmen neue Vertriebswege und Einsatzmöglichkeiten aufzeigen.

Dabei beließen es die fünf Studenten aber nicht. Um ihre Idee einer großen Öffentlichkeit vorzustellen, gingen sie direkt auf Kunstgalerien zu. Das Ergebnis: Die Bocholter druckten zwei Kunstwerke auf Metall, die bei der „Nacht der Museen“ in Düsseldorf zu sehen waren. „Durch den Thermosublimationsdruck haben wir eine völlig neue Art der Darstellungsmöglichkeiten und das Potenzial für eigene Kunst geschaffen.“
Und so funktioniert der Thermosublimationsdruck: Der Druck erfolgt über einen normalen Tintenstrahldrucker mit entsprechender Spezialtinte. In einem weiteren Verfahren wird dann das Motiv auf den Gegenstand mittels Hitze und Druck fixiert. Die Spezialtinte geht dabei vom festen sofort in den gasförmigen Zustand (Sublimation) über und verbindet sich mit einer Spezialbeschichtung des Objektes. Das Druckergebnis in Fotoqualität ist auf der Oberfläche des Gegenstandes nicht spürbar.

„Die Innovation bietet die Möglichkeit eigenständige Unikate zu erstellen und auch die Chance, Kunst für jedermann erschwinglich zu gestalten“, erläutert Petra Hungerkamp. Die Methode sei auch Werbeagenturen und Werbemittelproduzenten interessant. Neben der 32-Jährigen haben an dem „100-Stunden-Projekt“ Björn Berger, Christian Bojahr, Sascha Tebrügge und Markus Wittag mitgewirkt.

BBV vom 10.05.2006

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