GRENZÜBERGREIFENDE AUSBILDUNG AM BK AM WASSERTURM

„Niederländer besprechen immer alle Arbeitsschritte gemeinsam, und Deutsche warten nur darauf, die Anordnungen des Vorgesetzten auszuführen“ – solche und andere Vorurteile über das Arbeitsverhalten diesseits und jenseits der Grenze können auszubildende Speditionskaufleute des Berufskollegs am Wasserturm auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen.
Vier Wochen lang arbeiten Auszubildende der Bocholter Betriebe BTG und Fiege in Partnerbetrieben im niederländischen Grenzgebiet. Während Kai Geerissen und Julia Klein-Hitpaß ihr Praktikum schon im April und Mai absolviert haben, werden Michaela Jonas und Daniela Kühn den Juni in den niederländischen Speditionen verbringen.

Das Niederlande-Praktikum findet für die angehenden Speditionskaufleute schon zum fünften Mal statt und wird von den Euregios Gronau und Rhein-Waal unterstützt. In Zusammenarbeit mit dem Titus College in Velp begann das Projekt 2005 als dreiwöchiger Auszubildendenaustausch. Niederländische Schüler des Titus Colleges arbeiteten im Austausch bei Kühne&Nagel und Fiege in Bocholt und bei Borchers in Borken.
Teilnehmer des BK am Wasserturm machten teilweise einen so guten Eindruck bei ihren Praktikumsbetrieben, dass bereits zwei Schülerinnen nach dem Praktikum in der niederländischen Spedition fest eingestellt wurden. Yvonne Geukes arbeitet seit 2005 bei der Spedition Leusink in Gaanderen und betreut jetzt sogar selbst Praktikanten aus Bocholt.

Mittlerweile stellen die teilnehmenden Bocholter Betriebe ihre Auszubildenden für vier Wochen frei. Während dieser Zeit im Nachbarland verbessern die Schüler nicht nur ihre Niederländischkenntnisse. Sie lernen auch die Denk- und Arbeitsweisen und die Organisation des niederländischen Betriebes kennen.
„Ich habe viel machen dürfen und mein Niederländisch ist viel besser geworden“, sagt Kei Geerissen über das Praktikum. Auch Julia Klein-Hitpaß ist begeistert: „Es ist zwar sehr anstrengend hier, aber ich bekomme einen guten Überblick über die gesamten Arbeitsabläufe.“
„Es geht hier alles viel lockerer zu als in den deutschen Betrieben“, so das Fazit aller Praktikanten – und das ist für die Auszubildenden nach vier Wochen Erfahrung im Nachbarland kein Vorurteil mehr.

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