Gewalt an Kindern – Medizinische Fachangestellte informieren sich bei Beratungsstelle

Misshandlung – Missbrauch – Vernachlässigung von Kindern  –  jeder  hat darüber schon einmal etwas gehört, gelesen bzw. in den Medien Berichte dazu gesehen. Meistens sind wir tief betroffen, doch selten wird weiter darüber geredet.
Wir, die Schülerinnen der MFM, haben im Religionsunterricht darüber mit Herrn Bremer von der „Ärztlichen und psychosozialen Beratungsstelle bei Misshandlung, Vernachlässigung und sexuellen Missbrauch von Kindern“ gesprochen.

In fast allen Städten gibt es Anlaufstellen (Beratungsstellen) für Betroffene. Herr Bremer ist ein Diplompädagoge der Beratungsstelle in Bocholt. Die drei Unterrichtsstunden bei ihm wurden ganz abwechslungsreich gestaltet. Wir überlegten zunächst, ob wir mit den oben genannten Formen von Gewalt in der Arztpraxis schon in Berührung gekommen sind.
Verschiedene Situationen wurden in den Raum gestellt und gemeinsam analysiert.
Dabei stellte sich heraus, dass gerade bei Kindern Situationen bestehen, die für sie „normal“ sind, aber uns Erwachsenen fragwürdig erscheinen müssen. Das können schon kleine  Alltagssituationen sein, z.B. das Anziehen eines Kleinkindes: Erwachsene Täter nutzen den Körperkontakt dabei aus sexuellem Interesse. – Wichtig ist es, egal wann und wo wir etwas in dieser Art beobachten, nicht wegzuschauen!

Die Gewalt betrifft auch uns Erwachsene. Zum Beispiel: Eine an sich zweifelnde, unsichere Frau mit wenig Selbstwertgefühl kann von einem Mann in jeglicher Hinsicht misshandelt werden, körperlich oder verbal. Misshandlung und Missbrauch sind oft lang schon geplante, zunehmende Handlungen des Täters – oder auch einer Täterin.
Ein weiteres Thema war die Vernachlässigung von Kindern. Folgendes Beispiel einer Schülerin wurde aufgegriffen: Ein Kind kommt jeden Morgen stark riechend in den Kindergarten und muss täglich von den Erziehern/-innen gewaschen werden. Bei auffällig dünnen Kindern könnte auch eine Vernachlässigung der Ernährung im Elternhaus vorliegen.
Derartige Fälle sind auch in unserem Berufsalltag möglich und bekannt. Wir wissen jetzt besser, an wen wir uns wenden können, um im Verdachtsfall Hilfe zu bekommen.

Ich habe hier  nur einige Punkte zusammengefasst. Es ist erschreckend, wie viele Misshandlungs-, Missbrauchs- und Vernachlässigungsfälle es auch hier bei uns gibt. Herr Bremer hat uns viel vermittelt, damit WIR schneller und früher handeln können.
Wir, die MFM und Frau Dürrwald, haben uns sehr über Herrn Bremers Besuch gefreut und danken ihm für Rede und Antwort!

Jenny Hunting, MFM

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