Betriebsbesichtigung bei Hulvershorn: Eine heiße Angelegenheit

Zum Abschluss des Schuljahres haben wir, die HG 12c, mit unserer BWL-Lehrerin Frau Ritter die Eisengießerei Hulvershorn in Bocholt besichtigt. Hier hatten wir die Möglichkeit,  Unterrichtsthemen, die wir im letzten Jahr besprochen hatten, z.B. Fertigungsverfahren, Kostenrechnung und Entlohnung sowie die Folgen der Globalisierung für einen deutschen Gießereibetrieb einmal live im Betrieb zu erleben. Zudem konnten wir einige Fragen, die wir vorher im Unterricht vorbereitet hatten, stellen, damit  der Betrieb sich auch etwas auf uns einstellen konnte.

Uns empfingen zwei sehr nette Mitarbeiter von Hulvershorn, Herr Bongert (Vertrieb) und Herr ter Steege (Produktion), um uns den Betrieb näher zu bringen. Zuerst gab es ein paar sehr wichtige Informationen über das Unternehmen und sehr ehrliche Aussagen über Absatz-Rückgang des Betriebs 2009, bedingt durch die Wirtschaftskrise. Mittlerweile ziehen die Umsätze aber wieder an. Es war natürlich mal was ganz anderes über die wirklichen Probleme, wie die sich durch die EEG-Abgabe erhöhenden Strompreise und Kündigungen sowie den zunehmenden Kostendruck zu hören, als sie nur in einem Buch zu lesen.

So haben wir den Eindruck gewonnen, dass die heutige schnelllebige Wirtschaft nicht immer nur Vorteile für alle bringt.

Nach diesem Gespräch, welches wir mit unserer gesamten Klasse führten, wurden wir in zwei Gruppen geteilt um den Betrieb zu besichtigen.

Hier kamen einige Überraschungen auf uns zu, denn keiner von uns hatte je eine Eisengießerei gesehen. Natürlich war es für uns gewöhnungsbedürftig, es roch etwas, es war dreckig und bei dem ganzen Feuer und Funken wurde dem ein oder anderen etwas mulmig zumute. Wir durften den gesamten Fertigungsprozess durchlaufen und auch wenn wir nicht jedes Detail verstanden haben, war das eine tolle Erfahrung, z.B. den Abstich von ca. 1400 Grad heißem Eisen zu beobachten. Die Büroräume, in denen uns am Ende an einem Rechner die Simulation der Erkaltung von Gussstücken veranschaulicht wurde, waren dagegen fast schon langweilig.

Alles in allem hat sich der Ausflug sehr gelohnt, denn hier haben wir einen anschaulichen Eindruck von betriebswirtschaftlichen Prozessen erlangt. Außerdem konnten wir feststellen, dass sehr viele Dinge, die wir lernen genauso angewendet werden und was die wirklichen Probleme einer Gießerei sind, die in Deutschland produziert.

Wir denken, dass jede Klasse die Möglichkeit haben sollte, ein solches Unternehmen zu besichtigen, um einmal das „wahre“ Betriebsleben kennen zu lernen und zu sehen, wie theoretisch gelernte Dinge wirklich angewendet werden. An dieser Stelle nochmals vielen Dank an Herrn Bongert und Herrn ter Steege, die dieses Erlebnis möglich gemacht haben!

Lina Reder, HG 12C

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