Ausbildung beim Luxus-Makler

Wenn zu Ferienbeginn wieder die Touristenmassen nach Mallorca strömen, wird in einem der vielen Flugzeuge mit Ziel Palma de Mallorca auch die Hamminkelnerin Christin Koppe sitzen. Die 18-Jährige will auf der Baleareninsel aber keinen Urlaub machen, sondern besucht das Maklerbüro „Consfutur", wo sie bereits Anfang des Jahres ein dreiwöchiges Praktikum gemacht hat, und im kommenden Jahr zumindest einen Teil ihrer Berufsausbildung absolviert. 

Christin Koppe geht in Bocholt zur Euro-Business- Class des Berufskollegs am Wasserturm. Das dreiwöchige Auslandspraktikum gehört dort zum Pflichtprogramm. „Wir kennen einen Makler in München und den habe ich einfach mal angesprochen", erzählt die Schülerin. Er betreute zusammen mit Consfutur" ein Projekt auf Mallorca und vermittelte den Kontakt. Es war wie man es sich aus dem Fernsehen vorstellt", sagt Köppe. Das Maklerbüro in Portocolom baut und verkauft Villen und Fincas in Nobelausführung. „Da war kein Objekt für unter drei Millionen Euro zu haben“, erzählt die Hamminkelnerin. Nachdem sie in der ersten Woche noch viel im Büro war, durfte sie schnell Hausbesichtigungen und Baustellentermine machen. .Besonders schön waren die Pools*, so Koppe. Vor allem, wenn sie in Hanglage an einer Seite einen kleinen Wasserfall haben. 

Hauptsächlich Deutsche, Franzosen und Engländer zählen zu den Kunden von .Consfutur. „Die Engländer suchen meistens etwas für den Sommer", hat die Hamminkelnerin festgestellt. .Bei den Deutschen sind es oft ältere Pärchen, die einen Alterswohnsitz wollen." Die Wünsche seien da oft sehr extravagant. Der eine will ein komplett schneeweißes Bad. ein anderer ließ sich im Stil des Kubismus eine haushohe Wand vor sein Wohnhaus setzen. 

Wir machen alles von Landhausstil bis ultramodern", sagt Köppe. Das .wir" ist dabei ernst gemeint, denn ihr Chef Diego Mora war von der Arbeit der Schülerin so begeistert, dass er ihr eine Ausbildungsstelle anbot. „Aus Spanien kannte er es nicht, dass man in der Schule schon Buchführung lernt." In der Euro-Business- Class ist das normaler Unterrichtsstoff.

Die kompletten Sommerferien wird Christin Koppe nun als Au-pair-Mädchen in der Familie Ihres Chefs verbringen. Danach hat sie noch ein Schuljahr bis zum Abitur. Ihre Ausbildung will sie aber wahrscheinlich nicht komplett in Spanien machen. „Ich habe mich hier bei Immobilienfirmen erkundigt, wie eine spanische Ausbildung angesehen ist." Die meisten Unternehmen sähen lieber den deutschen Ausbildungsabschluss mit Berufsschule. „Wenigstens für ein halbes Jahr will ich aber schon nochmal auf Mallorca arbeiten.“

 BBV von 24.07.2013

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