Abschlussfahrt des Speditionsblockes nach Prag

Ein anderes Land, eine fremde Stadt, dennoch bekannte und vertraute Leute und die Prämisse ein paar schöne Tage zu erleben, die den Abschluss der schulischen Berufsausbildung bilden sollten. Machen wir’s kurz: es ist gänzlich gelungen!

Als wir uns donnerstags morgens zum Flughafen Köln/Bonn aufmachten, stiegen wir vereinzelt an verschiedenen Bahnhöfen dem Zug zu und waren guter Dinge, eine tolle Zeit in Prag zu verbringen. Am Flughafen angekommen musste der erste Gerstensaft „zur Einstimmung“ schnell ergattert und vernichtet werden. Herr Hesse feierte bereits dort den ersten Sieg über das etwas unorganisierte Personal am Check-In-Schalter und die schöne Stadt an der Moldau kam immer näher. Nach reibungslosem Flug merkten wir schnell den trotz gerade einmal 700 km Entfernung in östlicher Richtung doch recht großen Temperaturunterschied: es war schweinekalt! Endlich im Hotel – etwas genauer: Bootel – angekommen, richteten wir kurz die Zimmer mit direktem Blick auf die Moldau ein und genossen das erste Abendessen im hauseigenen Lokal.

Wohl genährt und gestärkt ging es raus in die Stadt, denn es gab viel zu sehen. Nachdem uns die durchaus stadtreiseerfahrenen Ehegatten Hesse Sehenswürdigkeiten wie den Altstädter Ring und die Karlsbrücke gezeigt hatten, zog es uns in die erste Kneipe… mal ehrlich: es ist eine Abschlussfahrt und wer kann da schon sagen, es würde nicht auch ein Abend mit dem ein oder anderen Bierchen eine Rolle spielen?! Die Klasse blieb als Gemeinschaft zusammen und wir verbrachten mehrere Stunden in der erwähnten Kneipe, mit Vorfreude auf die von den Betreibern versprochene Übertragung des Fußball-Derbys BVB vs. S04 zwei Tage später; dass wir beim Bezahlen trotz identischer verzehrter Biersorte mit unterschiedlichen Beträgen abkassiert wurden und zu allem Überfluss noch über 900 Kronen nachbezahlen sollten (Anm. des Autors: rund 36 Euro), stieß uns recht bitter auf und trübte den eigentlich sehr schönen Abend doch leider etwas.

Am Folgetag stand die Besichtigung inkl. Rundführung im SKODA-Automobilwerk an. Wir fuhren etwa eine Stunde ins etwas abgelegene Autohaus mit angrenzendem Museum und wurden über die Geschichte von SKODA und die verschiedenen Autotypen informiert. Nach einer kleinen Pause fuhren wir mit dem Bus zum Werksgelände und durften unmittelbar den Fertigungsprozess der Automobile miterleben. Aus speditioneller Sicht und damit verbunden dem Gedanken an das Management der Logistik für die Anlieferung der exakt richtigen Ware in der richtigen Menge zum richtigen Zeitpunkt (Just-In-Sequence-Prinzip) ein höchst anspruchsvoller und interessanter Vorgang. Wie der Teufel es so wollte, wurden wir Zeuge eines Bandstillstandes, aufgrund eines Fehlers in der Lackiererei, so dass die gesamte Produktion für eine gewisse Zeit ausblieb (…die Folge sind Schadensummen, die hier aus Gründen der Schockprävention besser unerwähnt bleiben).

Es folgte nachmittags ein gutes Mittagessen in einem Lokal etwas außerhalb von Prag mit Steak, Pommes, Salat oder ähnlichem für umgerechnet 4 Euro inkl. eines Getränks. Dieses wiederum diente, wie sollte es anders sein, als Grundlage für das Antesten der selbst ernannten größten Diskothek Mitteleuropas am selben Abend.

Der nächste Tag begann recht entspannt um 13 Uhr mit der Besichtigung der Prager Burg, woran sich (in einer anderen Kneipe) die Live-Übertragung des o.g. Derbys anschloss. Den Abend ließen wir in kleineren Gruppen ausklingen und einige bereiteten sich bereits für die Rückreise am nächsten Tag vor.
Alles in allem kann man die Reise nach Prag für recht wenig Geld antreten, sich von den Aussichten auf historische Gebäude und natürlich die zentral fließende Moldau beeindrucken lassen und mit dem Gefühl nach Hause fahren „es war wunderbar und ich werde sicher noch einmal wiederkommen“.

An dieser Stelle möchte ich stellvertretend für die Oberstufe der Spediteure noch einmal ein herzliches Dankeschön an Herrn Hesse richten, der die gesamte Organisation des Ausfluges anscheinend „gerne mal so nebenbei“ auf sich nahm und uns nicht nur immer wieder speditionell, sondern auch in Prag in Hinblick auf Historik und Sehenswürdigkeiten Prags fachkompetent zur Seite stand und auch als Klassenmitglied mit etwas größerem Altersunterschied für jeden Spaß zu haben war und die super Stimmung immer mittrug. Ein Dank auch an Frau Hesse, die sich bereit erklärte uns ebenso zu ertragen, aber durch ihre Offenheit und freundliche Art bereits nach sehr kurzer Zeit „einfach dazugehörte!“.

Mit diesem Erlebnisbericht verabschieden sich die Spediteure der Abschlussklasse 2011 des BK am Wasserturm und aHauhhuhmsagen:
„Ohne uns gäbe es keine täglich frischen Lebensmittel im Supermarkt,
kein ebay,
keine Zeitschriften am Kiosk,
keine Umszugstransporte,
kein Amazon,
kein Zalando,
kein …!“

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